Kunst & Kultur

Filmfestspiele Cannes

Sie werden seit 1946 jährlich im Mai an der Côte d’Azur veranstaltet

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Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes zählen zu den weltweit bedeutendsten Filmfestivals. Sie werden seit 1946 jährlich im Mai an der Côte d’Azur veranstaltet. Hauptveranstaltungsort in Cannes ist das Palais des Festivals et des Congrès.

Die letzten Filmfestspiele fanden vom 11. bis 22. Mai 2016 statt. 2017 wird die 70. Auflage von 17. bis 28. Mai veranstaltet.

Geschichte
Konzipiert wurden die Filmfestspiele auf Initiative des französischen Bildungs- und Kulturminister Jean Zay. Ursprünglich bereits für das Jahr 1939 geplant, fanden die ersten Internationalen Filmfestspiele von Cannes bedingt durch den Zweiten Weltkrieg erstmals von 20. September bis 5. Oktober 1946 statt.[1] 1948 und 1950 fiel das Festival wegen Finanzierungsschwierigkeiten aus.

1955 wurde der beste Film erstmals mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Die von der französischen Juwelierin Lucienne Lazon entworfene Trophäe löste den bis dahin vergebenen „Grand Prix“ ab.[2]

Infolge der Pariser Mai-Unruhen wurde das Festival 1968 am 19. Mai abgebrochen. Bereits am Vorabend war Louis Malle als Mitglied der Jury zurückgetreten. Malle, François Truffaut, Claude Berri, Jean-Gabriel Albicocco, Claude Lelouch, Roman Polański und Jean-Luc Godard drangen in den Großen Saal des Palais des Festivals und forderten die Unterbrechung der Vorführung als Solidaritätsbekundung mit den streikenden Arbeitern und Studenten. Die Aktion wurde auch als Antwort auf die kurz zuvor erfolgte Entlassung von Henri Langlois als Direktor der Cinémathèque française gewertet.

Anlässlich der 50. Filmfestspiele von Cannes wurde Ingmar Bergman in Anwesenheit zahlreicher früherer Preisträger mit der „Palme der Palmen“ ausgezeichnet.[1]

Heute gilt Cannes als eines der wichtigsten und prestigeträchtigsten Filmfestivals der Welt.

Wettbewerbe und Preise
Die Filmpreise der Internationalen Filmfestspiele werden von einer jährlich neu zusammengestellten internationalen Jury vergeben, die hauptsächlich aus Filmschaffenden besteht. Der wichtigste Preis ist die Goldene Palme (Palme d’Or), mit der der beste Film des Wettbewerbs ausgezeichnet wird. Weitere von der Jury für den Gesamtfilm vergebene Preise sind (in absteigender Ordnung) der Große Preis der Jury (Grand prix du jury), der Preis der Jury (Prix du Jury) sowie der (nicht zwingend jedes Jahr vergebene) Spezialpreis der Jury. Daneben gibt es Preise in den Einzelkategorien weiblicher Darsteller, männlicher Darsteller, Regie und Drehbuch.

Die Trophäen werden von dem Schweizer Juwelier Chopard in Genf hergestellt und gestiftet. Chopard verleiht ebenfalls den Schmuck für die Prominenten.

Weitere Jurys zeichnen hier ebenfalls Wettbewerbsfilme aus. Am wichtigsten sind der FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritik (Prix de la FIPRESCI) sowie der Preis der Ökumenischen Jury (Prix du Jury oecuménique).

Neben dem Hauptwettbewerb gibt es von Festivalseite noch den Kurzfilm-Wettbewerb mit der Goldenen Palme für Kurzfilme (Palme d’Or du court métrage), den Wettbewerb Cinéfondation, in dem Arbeiten von Filmstudenten prämiert werden, sowie die Reihe Un Certain Regard, in der seit 1998 der Prix Un Certain Regard vergeben wird.

Schließlich führen im Rahmen der internationalen Filmfestspiele sowohl die Vereinigung der Regisseure Société des Réalisateurs de Films mit ihrer La Quinzaine des Réalisateurs als auch die Kritikerorganisation Syndicat français de la critique de cinéma mit ihrer La Semaine Internationale de la Critique eine eigene unabhängige Parallelveranstaltung durch, bei denen ebenfalls eine Reihe von Preisen vergeben werden. Die seit 1978 vergebene Goldene Kamera (Caméra d’Or) für ein Erstlingswerk dient dabei als Klammer, da der Preisträger von einer Jury aus Repräsentanten der drei Veranstaltungsträger aus den Wettbewerbsprogrammen aller drei Parallelveranstaltungen ausgewählt wird.

Ehrungen
In Cannes werden auch große Künstler geehrt. So 1985 der Meisterregisseur François Truffaut, der 1958 als Kritiker in Cannes ausgeschlossen wurde, da seine Berichte als zu kritisch empfunden wurden. Ein Jahr darauf erhielt er den Regie-Preis für sein Erstlingswerk Sie küßten und sie schlugen ihn. Nach den Pariser Mai-Unruhen boykottierte Truffaut mit Kollegen die Filmfestspiele, die deshalb 1968 nicht stattfinden konnten. Ein Jahr nach Truffauts Tod versammelte Jeanne Moreau in Cannes seine Stars (Jean-Pierre Léaud, Claude Jade, Catherine Deneuve, Gérard Depardieu, Fanny Ardant) auf der Bühne und präsentierte eine Hommage à François Truffaut, die Claude de Givray als Vivement Truffaut verfilmt hat.

Ein weiterer Ehrenpreis ist der Prix Orange, der seit 1960 alljährlich von der Presse an einen Schauspieler oder eine Schauspielerin vergeben wird. Preisträger waren u. a. Annie Girardot (1961), Fernandel (1964), Philippe Noiret (1972), Claude Jade (1975) und Jean Marais (1998). Die Commission Supérieure Technique de l’Image et du Son (CST) verleiht für herausragende künstlerisch-technische Errungenschaften seit 1951 den Prix Vulcain de l’artiste technicien.

Auszug Text Quelle

Wikipedia

 



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